Einladung zum Vortrag von Prof. Dr. Udo Recker im Heimatmuseum Stromberg
Das Heimatmuseum Stromberg lädt Sie herzlich ein zu einem spannenden Vortrag von Prof. Dr. Udo Recker, dem hessischen Landesarchäologen. Mit der Keltenwelt am Glauberg zeichnet er zudem verantwortlich für eines der führenden Keltenmuseen in Europa. An zwei Abenden im Oktober nimmt er Sie mit auf eine faszinierende Reise in die Zeit der „Kelten“ und gewährt Ihnen einen Einblick in deren Alltag, Siedlungswesen, Kunst und Kultur.
Die „Kelten“ – gab es sie überhaupt? Erfahren Sie mehr über die geheimnisvolle Welt dieser frühen europäischen Kultur und die Archäologie des 1. Jahrtausend v.u.Z. Entdecken Sie interessante Details zu „keltischen“ Hinterlassenschaften auch in unserem Raum wie bspw. dem berühmten Waldalgesheimer Fürstengrab, einem sogenannten Wagengrab einer keltischen Frau der Oberschicht aus der Zeit um 330–320 v. Chr. Tauchen Sie ein in die Geschichte und lassen Sie sich von den beeindruckenden Funden und Erzählungen begeistern.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Und Sie können sich auf einen einmaligen Abend im Heimatmuseum Stromberg, Gerbereistraße 20 freuen. Der Eintritt beträgt 10,00 € pro Person und beinhaltet ein Getränk, einen kleinen Snack. Reservieren Sie am besten schon jetzt einen Platz über E-Mail: info@heimatmuseum-stromberg.de oder telefonisch über 06724 6447 (Anrufbeantworter).
Event im Heimatmuseums Stromberg
Wann: Freitag 18.10.2024 um 19.00 Uhr (ausgebucht!)
Samstag 19.10.2024 um 19.00 Uhr (ausgebucht!)
Wo: Heimatmuseum Stromberg
Gerbereistraße 20, 55442 Stromberg
Eintritt: € 10.00
incl. einem Getränk und Gebäck
Reservierung: Wegen begrenzter Platzkapazität bitten wir um rechtzeitige Vorreservierung unter:
Tel.: 06724 6447 (AB außerhalb der Öffnungszeiten)
E-Mail: info@heimatmuseum-stromberg.de
(ACHTUNG: Eine Reservierung gilt nur als eingegangen, wenn Sie von uns eine Rückmeldung per E-Mail oder Telefon erhalten haben!)
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Nachbericht
Am 18. und 19. Oktober 2024 zog der Vortrag „Mythos Kelten“ zahlreiche Besucher ins Heimatmuseum Stromberg. An zwei Abenden nahm Prof. Dr. Udo Recker, der hessische Landesarchäologe und damit auch zuständig für die Keltenwelt am Glauberg, das Publikum mit auf eine faszinierende Reise in die Welt der Kelten.
Der Vortrag bot umfassende Einblicke in die Menschen, Zeiten und Räume der sogenannten „Kelten“. Prof. Recker betonte, dass der Begriff „Kelten“ eigentlich als Oberbegriff für mehrere verschiedene Bevölkerungsgruppen verwendet wird und nicht eine spezifische Volksgruppe beschreibt. Ebenso gibt es keine eindeutige „Keltenzeit“ – vielmehr wird der Zeitraum, in dem diese Gruppen lebten, archäologisch als Eisenzeit bezeichnet. Diese teilt sich in zwei Hauptabschnitte: die Hallstattzeit (800–450 v.u.Z.) und die La-Tène-Zeit (450 bis Ende des 1. Jahrhunderts v.u.Z.).
Besonders spannend waren die Ausführungen über das Siedlungswesen, die Kunst und Kultur der Kelten, die von Region zu Region unterschiedlich ausgeprägt waren. Prof. Recker beleuchtete in diesem Zusammenhang auch die Hunsrück-Eifel-Kultur (HEK), deren Bezeichnung 1914 von Karl Schumacher eingeführt wurde. Diese Kulturperiode wird in zwei Phasen unterteilt: die Ältere HEK (I) (Ende 7. Jahrhundert bis ca. 480/470 v.u.Z.) und die Jüngere HEK (II) (ca. 480/470 bis etwa 250 v.u.Z.).
In der ersten Phase, der Älteren HEK, widmete sich der Vortrag den bedeutenden Fundstellen in Bassenheim, Bell, Lonnig, Koblenz und Polch, die wertvolle Einblicke in das Leben und die Bestattungsrituale dieser Epoche liefern. Die zweite Phase, die Jüngere HEK, beleuchtete wichtige Fundorte in Morbach, Roderbach, Waldalgesheim, Bad Dürkheim und Dannenfels.
Ein besonderes Highlight für die Zuhörer war die exemplarische Darstellung des Fürstinnengrabs von Waldalgesheim, einer bedeutenden archäologischen Entdeckung aus der La-Tène-Zeit, die sich in unmittelbarer Nähe zu Stromberg befindet. Prof. Recker schilderte anschaulich die Geschichte des Fundes und den Weg der Fundstücke ins Rheinische Landesmuseum in Bonn. Zudem erklärte er, warum der Fundort heute nicht mehr zugänglich ist – ein Thema, das auf großes Interesse stieß.
Obwohl der Vortrag intensiv und inhaltlich reichhaltig war, schaffte es Prof. Recker, das Publikum 2,5 Stunden lang zu fesseln. Dabei gelang ihm die Balance zwischen wissenschaftlicher Tiefe und einer kurzweiligen, anschaulichen Darstellung, die auch Laien bestens verständlich war.
Das Heimatmuseum Stromberg erwies sich erneut als idealer Ort für derartige Veranstaltungen, die Geschichte und Archäologie einem breiten Publikum zugänglich machen. Die Teilnehmer gingen mit neuen Eindrücken und einem tieferen Verständnis für die Keltenkultur nach Hause.
Der Vortrag „Mythos Kelten“ bleibt sicherlich eines der Highlights im Veranstaltungsprogramm des Museums und wird noch lange in Erinnerung bleiben.