Matthias Harke, aufgewachsen im Guldenbachtal, spürt mit Leidenschaft der Legende des Schinderhannes nach. Was als Kindheitserinnerung begann, wurde zur intensiven Recherche – bis hin zum Drehbuch. In seiner Lesung verbindet er Geschichte, Mythos und Heimatgefühl.
Matthias Harke, über 30 Jahre als Aufnahmeleiter für Film- und Fernsehproduktionen tätig, ist in den 50er und 60er Jahren im Guldenbachtal aufgewachsen und ist damit wie viele Naheländer und Hunsrücker früh mit der Figur Schinderhannes in Berührung gekommen. Seien es ehemalige Tatorte, unzählige nach Bückler benannte Schlupfwinkel und Verstecke oder einfach Erzählungen von angeblichen Zeitzeugen, die über mehrere Generationen weiter -gegeben wurden. In regionalen Produkten wie Brot, Bier, Schinken und vielen mehr lebte der Name Schinderhannes als „Heimatmarke“ weiter und auch Gaststätten wurden nach ihm benannt.
Harkes Interesse an der heimatlichen Geschichte auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender von Gastland Nahe e.V. war geweckt und er begann zu recherchieren.
Er besuchte Lebensstationen und Tatorte des Johannes Bückler, sprach mit Nachfahren, durchforstete sämtliche Literatur, wobei seine Hauptquelle die Prozeßakten waren, die von dem Sicherheitsbeamten Becker von Simmern 1804 unter dem Titel „Actenmäßige Geschichte der Räuberbanden an den beyden Ufern des Rheins“ veröffentlicht wurden.
Sogar Telefonbücher, in denen er viele noch bestehende Namen der ehemaligen 61 Mitangeklagten den Wohn- und Tatorten und den Nachfahren zuordnen konnte, nutzte Harke als Quelle. So entwickelte er sich durch seine Recherchen mehr und mehr zu einem Fachmann zum Thema „Schinderhannes“ und wurde als solcher auch zur Fernsehsendung „Planet Wissen“ nach Köln zum WDR eingeladen.
Schließlich entstand ein vom Land RLP gefördertes Drehbuch zu einem Spielfilm.
Für viele seiner Zeitgenossen war Schinderhannes ein Phänomen, das die Herrschenden zum Narren hielt. Für die ihn verfolgenden Behörden wurde er zum Politikum, das es zu fassen galt, um Rechtsstaatlichkeit zu demonstrieren.
Weiterführende Informationen zum Schinderhannes
Vortrag im Heimatmuseums Stromberg
Wann: Sonntag, den 22. Juni 2025* um 17 Uhr
Wo: Heimatmuseum Stromberg
Gerbereistraße 20, 55442 Stromberg
Eintritt: € 10.00
incl. 1 Getränk und kleinen Häppchen
Wegen begrenzter Platzkapazität bitten wir um rechtzeitige Vorreservierung unter:
Tel.: 06724 6447 (AB außerhalb der Öffnungszeiten)
Kontaktformular: hier
E-Mail: info@heimatmuseum-stromberg.de
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